Menschen brauchen nach einer Trennung rund drei
Jahre, bis sie ihre Wut auf den Expartner aufgeben haben,
das zeigen psychologische Studien. Nach dieser Zeit haben
viele große Angst vor einer neuen engen Beziehung.
Sie befürchten, wieder dieselbe Erfahrung zu machen
und den Trennungsschock nochmal erleben zu müssen.
Das Vertrauen zu anderen Menschen ist tief gestört.
Dieses
Gefühl erleben insbesondere Menschen, die ihrem Expartner
für Ihre Gefühle - ihren Kummer, Schmerz und ihre
Wut - die Schuld geben. Sie sehen sich als Opfer und sind
deshalb ihren Gefühlen ausgeliefert. Nur, wer es schafft,
allein zufrieden und glücklich zu leben, wird eine
Trennung akzeptieren und sich auf neue Bindungen einlassen
können. Der Expartner wird dann auch nicht vergessen,
sondern geht ohne Groll und Hass in die eigene Erinnerung
ein. Die gemeinsame Zeit gehört zum eigenen Leben -
aber eben zur Vergangenheit, nicht zur Zukunft.
Der Liebeskummer hat stark gemacht
Wer
es bis dahin geschafft hat, kann stolz sein: Er kann tief
durchatmen und einen Blick zurück ins Tal werfen. Eine
Trennung ist keine Strafe für persönliches Versagen.
Sie ist oft die einzige Möglichkeit, eine selbstzerstörerische
Partnerschaft zu lösen.
Aber
auch in einer neuen Beziehung wird es wieder Risiken geben:
Jeder Mensch, der sich emotional bindet, kann erschütternde
Gefühle erleben, kann enttäuscht und verlassen
werden. Wer aber vor diesen Gefahren zurückschreckt,
wird das wunderbare Gefühl verpassen, die Vergangenheit
als wichtige Erfahrung verarbeitet zu haben. Der Liebeskummer
hat stark gemacht. Jede Entscheidung steht jetzt offen:
auch die, sich neu zu verlieben.